

· Von Johanna Ober-Sundermeyer
Auch eine Frage der Mentalität: Innovation
Innovativ zu sein ist eine Grundbedingung, um erfolgreich am Markt zu agieren. Je ausgeprägter die Innovationsmentalität, desto größer sind die Chancen für Unternehmen, Innovationen zu entwickeln.
Früher lagen Schiffe zum Verladen tagelang im Hafen, bis dem Reeder Malcom McLean 1956 eine geniale Idee einfiel: Man verstaut die Fracht in große Stahlkisten, die auf Schiffe, Lastwagen und Züge passen und sich leicht mit Kränen bewegen lassen.
Die Einführung des Standardcontainers hatte ungeahnte Auswirkungen. Tausende Hafenarbeiter verloren ihre Arbeit, Reedereien mussten ihre Flotte erneuern und Häfen umgebaut werden. Er sorgte für Verwerfungen – und trug wesentlich zur Entwicklung des globalen Handels bei. Leichter und preisgünstiger als je zuvor werden heute rund 95 Prozent der Waren in den Metallkisten rund um die Welt geschippert.
Ein einfacher Container zeigt, welche Veränderungen Innovationen bewirken können. Innovation ist ein Motor für den Fortschritt und damit auch ein Indikator für die Stärke von Volkswirtschaften. Und wer hätte es gedacht: Dem Global Innovation Index zufolge ist derzeit Tokio–Yokohama weltweit die Region mit der höchsten Innovationskraft, nicht das Silicon Valley.
Deutschland liegt im Gesamtranking des Global Innovation Index aktuell auf Rang 9. Um diese Spitzenstellung zu halten, wird Innovation auch staatlich unterstützt. 2025 sollen weit mehr als 100 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung fließen. In Innovation investieren aber vor allem die Industrien und Unternehmen selbst. Allein das Budget der deutschen Automobilindustrie beträgt von 2022 bis 2026 mehr als 220 Milliarden Euro für Forschungsfelder wie Elektromobilität und Batterietechnik.
Der entscheidende Faktor: Die erfolgreiche Umsetzung
Bei diesen Summen ist endgültig klar: Innovation ist kein Nice-to-have, sondern essenziell für den Unternehmenserfolg. Doch was versteht man eigentlich genau unter Innovation?
Innovation bedeutet, etwas Neues im Markt zu etablieren, das eine Verbesserung beinhaltet und erfolgreich ist, weil es für die Kunden einen Wert schafft, der größer ist als der Preis des Produkts.
Neuerungen werden also nur dann zu Innovationen, wenn sie erfolgreich in die Praxis umgesetzt werden. Ein Beispiel: Google. Google war nicht die erste Suchmaschine auf dem Markt, aber die innovativste. Im Gegensatz zur Konkurrenz fokussierte sie auf die Bedürfnisse der User (schnell Informationen finden) und nicht der Werbetreibenden (möglichst prominent Werbung platzieren). Deshalb war sie schneller, für die User effizienter – und durch ihren Erfolg schließlich für Werbung interessanter als die Mitbewerber.
Wichtig: Die richtige Einstellung finden
Die Märkte werden immer dynamischer, deshalb müssen Unternehmen innovativ sein, um sich zu bewähren. Innovationen fallen jedoch leichter in einem Umfeld mit ausgeprägter Innovationsmentalität. Das bedeutet:
- für Veränderungen offen und risikobereit zu sein,
- etablierte Produkte und Prozesse in Frage zu stellen,
- aktiv nach neuen Möglichkeiten zu suchen,
- an Fehlern nicht zu verzweifeln, sondern daraus zu lernen.
Wer bei sich und seinem Unternehmen in dieser Hinsicht Schwächen entdeckt, kann aufatmen. Die Innovationsmentalität lässt sich erlernen und so trainieren, dass sie beim unternehmerischen Handeln zur Selbstverständlichkeit wird.
Wenn du bei dir und seinem Unternehmen in dieser Hinsicht Schwächen entdeckst, kannst du aufatmen. Die Innovationsmentalität lässt sich erlernen und trainieren. Du kannst sie so verinnerlichen, dass sie dein unternehmerisches Handeln selbstverständlich mitbestimmt.