Jetzt zu unserem Newsletter anmelden und kostenloses Whitepaper erhalten!

Von Johanna Ober-Sundermeyer

Exponentielles Denken und Zukunftsszenarien

Menschen mit Innovationsmentalität haben einige Eigenschaften gemein. Sie denken exponentiell, lernen ständig weiter und arbeiten hart und diszipliniert.

Innovationen fallen nicht vom Himmel und sie fliegen einem nicht einfach zu. Sie sind, wie Apple-Mitbegründer Steve Wozniak betont, „harte Arbeit“. Wer sein Unternehmen durch Innovation auf Erfolgskurs halten möchte, muss dafür regelmäßig Energie und Zeit investieren. Ein guter Tipp aus Erfahrung: Am besten setzt man sich für die Innovationsarbeit feste Termine, an denen man sich bewusst aus dem Tagesgeschäft zurückzieht.

Zukünftige Szenarien: Exponentielles Denken

Zur harten Arbeit an der Zukunft gehört auch, vom linearen zum exponentiellen Denken überzugehen. Das erfordert, sich von seinen eingefahrenen Denkmustern zu lösen und hört sich einfacher an, als es tatsächlich ist.

Die Kurzfassung: Wer linear denkt, erkennt Veränderungen in seiner Branche und stellt sich darauf ein. Er geht aber aufgrund seiner Expertise davon aus, dass sich der Markt, auf dem er agiert, in der Zukunft nach ähnlichen Prinzipien wie in der Vergangenheit entwickeln wird. So agieren Autohersteller seit Jahrzehnten nach der Prämisse, dass Menschen Auto fahren möchten und ein eigenes Auto haben wollen. Und Banken haben ihre Prozesse zwar modernisiert, pflegen aber im Grunde genommen seit Jahrhunderten das gleiche Geschäftsmodell.

Menschen, die exponentiell denken, zählen eins und eins ein wenig anders zusammen:

  • Sie stellen ihre eigenen Annahmen über den Markt immer wieder auf den Prüfstand.
  • Sie beobachten Trends, um herauszufinden, welche Konsumenten- und Kundenerwartungen sich verändern.
  • Sie verfolgen technologische Entwicklungen.
  • Sie behalten Personen im Blick, die großen Einfluss auf die Zukunft haben. Sie möchten deren Handlungen verstehen und nachvollziehen, welche Auswirkungen sie auf ihr Unternehmen haben. Besonders aufschlussreich sind die Aktionen großer (Startup-)Investoren. Bereiche, in die sie viel investieren, entwickeln sich in der Regel schnell weiter.
  • Auf der Basis all dieser Informationen entwickeln sie unterschiedliche Szenarien für die Zukunft und überlegen, welche wohl am wahrscheinlichsten sind.

Welche Szenarien können wir durch exponentielles Denken für die Autoindustrie entwerfen? Möglich wäre: Wir verwerfen die Annahme, dass Menschen ihr eigenes Auto besitzen wollen und gehen davon aus, dass Menschen flexibel mobil sein möchten. Dann beziehen wir verschiedene Faktoren in unsere Überlegungen ein, von neuen Technologien bis hin zu sozio-demografischen Faktoren wie die alternde Gesellschaft. Daraus kann sich das Szenario ergeben, dass Menschen sich keine eigenen Autos mehr kaufen, sondern sich gegen Gebühr von selbst fahrenden Autos chauffieren lassen. Ein mögliches Geschäftsmodell in diesem Szenario ist diesen Chauffeur-Dienst als Service anzubieten und eine Flotte mit selbst fahrenden Autos zu betreiben.

Welche Szenarien können für deine Branche in Zukunft relevant sein?